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Krankheiten bei Leguanen



Ein Leguan kann bei artgerechter Haltung gut ein Alter von 30 Jahren erreichen. Verhält sich das Tier auffällig oder ändert seine Farbe, sollte sofort überprüft werden, welche Ursachen dies hat. Einige Krankheiten kann man selbst behandeln, bei schwerwiegenden Krankheiten muss unverzüglich ein reptilienkundiger Tierarzt aufgesucht werden. Fehlerhafte Haltung und Fütterung ist die Ursache vieler Erkrankungen, in formieren Sie sich deshalb genau über diese Dinge, bevor Sie sich einen Leguan zulegen.

Woran erkennt man einen kranken Leguan?

Die häufigsten Symptome bei einer Krankheit sind eine dunkle bis schwarze Grundfarbe, tief liegende Augen, Appetitlosigkeit und Apathie. Sollte Ihr Leguan auch nur eines dieser Anzeichen zeigen, wird es Zeit zu handeln. Grundsätzlich sollte in Betracht gezogen werden eine Hausapotheke für den eventuellen Krankheitsbefall anzulegen. Welche Medikamente in die Hausapotheke sollten, kann hier nachgelesen werden.

Welche Krankheiten treten bei Leguanen am häufigsten auf?

Milbenbefall:

Milben treten bei Leguanen recht häufig auf. Einen Milbenbefall kann man behandeln, indem man ein Ungezieferhalsband für Hunde oder Katzen in das Terrarium hängt. Der Wirkstoff Diazinon, der der Bekämpfung von Schädlingen dient, liquidiert die Milben. Je Kubikmeter des Terrariums sollten 4 cm Ungezieferhalsband zum Einsatz kommen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Leguan das Halsband nicht erreichen kann. Bei Jungtieren sollte diese Methode nur nach Absprache mit dem Tierarzt stattfinden, da Vergiftungserscheinungen auftreten können.

Da Milben ihre Eier gerne in Dekorationsgegenständen ablegen, muss die Behandlung über einen längeren Zeitraum erfolgen. Das Ungezieferhalsband sollte 2-3 Wochen im Terrarium verbleiben. Zeigt das Tier in dieser Zeit Auffälligkeiten, muss die Behandlung abgebrochen, das Terrarium gelüftet und sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Wurmerkrankungen:

Symptome von Wurmerkrankungen sind apathisches Verhalten, eingefallene Augenhöhlen und Muskelpartien, Nahrungsverweigerung, Durchfall oder Verstopfung. Es ist sinnvoll, einmal im Jahr eine Kotuntersuchung (Kosten ca. 25 €) beim Leguan durchführen zu lassen, um Würmern vorzubeugen. Falls das Tier mit Würmern befallen ist, lassen Sie beim Tierarzt eine Wurmkur vornehmen. Bei Nichtbehandlung führen Wurmerkrankungen zum Tod.

Erkältung und Lungenentzündung:

Wenn ein Leguan niest, bedeutet das nicht unbedingt, dass er erkältet ist, denn er sondert auf diese Weise Salzdrüsen-Elektrolyte ab. Symptome einer Erkältung sind ein schleimiger Ausfluss aus Mund und Nase sowie eine blassgraue Farbe der Mundschleimhaut. Auch erschwertes Atmen bei geöffnetem Maul und deutliche Atemgeräusche deuten auf eine Erkältung beim Leguan hin. Suchen Sie in diesem Fall einen Tierarzt auf, der eine Behandlung mit Antibiotika einleiten wird, sonst kann aus der Erkältung eine Lungenentzündung werden. Zur Unterstützung des Heilungsprozesses sind Inhalationen mit ätherischen Ölen sowie die Gabe von Vitamin C und eines Multivitaminpräparats empfehlenswert.

Hat sich Ihr Leguan eine Erkältung oder Lungenentzündung zugezogen, sollten Sie das Tier nicht nur behandeln lassen, sondern auch den Ursachen für die Krankheit auf den Grund gehen. Überprüfen Sie die Temperatur des Terrariums und achten Sie darauf, dass keine Zugluft vorhanden ist. Auch die hygienischen Bedingungen können verantwortlich für eine Erkältung sein. Ebenfalls können Mangelerscheinungen oder Stress der Auslöser für eine Krankheit sein.

Maulfäule:

Diese Krankheit tritt beim Leguan häufig in Kombination mit einer Erkältung auf. Aber auch Verletzungen im Maulbereich können die Ursache für Maulfäule sein. Ebenso können Stress oder eine unterkühlte Haltung der auslösende Faktor sein. Symptom für diese Krankheit beim Leguan ist eine übermäßige Schleimbildung im Mund- und Rachenbereich. Da die Maulfäule für das Tier sehr schmerzhaft ist, verweigert es die Nahrungsaufnahme. Infolgedessen kommt es zur Eiterbildung im Mund- und Rachenbereich. Bei Maulfäule ist deshalb so schnell wie möglich ein Tierarzt aufzusuchen. Neben der von ihm verordneten Medikamentation sollten die eitrigen Beläge täglich mit Hilfe eines sanften Antiseptikums und Wattestäbchen entfernt werden.

Ekzeme:

Ekzeme werden durch Fremdkörper wie z.B. Sandkörner ausgelöst. Symptomatisch sind Schwellungen zwischen Augen und Ohren. Suchen Sie mit ihrem Leguan einen Tierarzt auf, dieser kann den Fremdkörper entfernen und ein Antibiotikum verschreiben.

Schwanznekrose:

Ist die Schwanzspitze des Leguans vertrocknet oder schwarz verfärbt, liegt eine Schwanznekrose vor. Meistens tritt diese in Folge einer Verletzung beim Paarungsritual auf. Normalerweise wird der tote Schwanzteil abgestoßen und die Wunde verschließt sich wieder. Nicht aber, wenn sich die Schwanznekrose entzündet, denn dann kann eine Vergiftung auftrete. Ein Gang zum Tierarzt ist unvermeidlich, auch wenn der Schwanz nicht mehr zu retten ist.

Legenot:

Weibliche Leguane legen nicht nur Eier ab, wenn sie einen Partner haben, auch Einzeltiere bilden oft einmal jährlich ein unbefruchtetes Gelege. Um eine Legenot zu vermeiden, ist es ratsam, rechtzeitig eine Eiablagekiste in das Terrarium zu integrieren. Eine Legenot kann man daran erkennen, dass das Weibchen zu graben beginnt, das Graben aber wieder einstellt und sich zunächst normal verhält, wieder mit der Nahrungsaufnahme beginnt und dann nach einiger Zeit völlig apathisch und inaktiv wird. Wenn bei Ihrem Leguanweibchen eine Legenot auftritt, suchen Sie den Tierarzt auf. Dieser wird mit einer Röntgenaufnahme feststellen, wie viele Eier sich noch im Eileiter befinden. Daraufhin kann er entscheiden, ob das Tier mit Calcium-Injektionen behandelt werden kann oder ein operativer Eingriff notwendig ist.

Verstopfung:

Eine falsche Ernährung oder das Verschlucken von Bodengrund können zu Verstopfung führen. Symptome dafür sind ein starkes Trinkbedürfnis, die Verweigerung von Nahrung und dass das Tier keinen Kot absetzt. Das Verabreichen von Sonnenblumenöl kann gegen Verstopfung helfen. Flößen Sie ihrem Leguan 5 ml Öl ein, am besten geht das mit einer Spritze (ohne Nadel). Auch warme Bäder können helfen. Dabei darf der Leguan nur bis zum Bauch im Wasser stehen, das eine Temperatur von 35°C haben sollte. Tritt nach 24 Stunden keine Besserung auf, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, da eine Verstopfung zum Tod des Tieres führen kann.

Verletzungen:

Unachtsamkeit des Halters und Revierkämpfe können zu bösen Verletzungen führen. Quetschungen von der Schiebetür oder Verbrennungen an Heizung und Beleuchtung sind keine Seltenheit. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Terrarium sicher für den Leguan eingerichtet ist. Kleine Risswunden heilen in der Regel von selbst, unterstützend kann eine Wundsalbe aufgetragen werden. Bei infizierten Wunden oder schweren Verletzungen wie Verbrennungen oder Knochenbrüchen muss dagegen unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden.

Wo finde ich einen reptilienkundigen Tierarzt und Medikamente für Leguane?

Nicht jeder Tierarzt kennt sich mit Reptilien aus. Deshalb sollten Sie sich am besten schon vor dem Kauf eines Leguans darüber informieren, wo es in Ihrer Nähe einen reptilienkundigen Tierarzt gibt. Sowohl im Internet als auch in den Gelben Seiten findet man Verzeichnisse von Tierärzten. Ratsam ist es, sich die Internetpräsenz der Tierarztpraxis genau anzuschauen oder sich direkt telefonisch beim Tierarzt zu informieren. Die meisten reptilienkundigen Tierärzte weisen auf ihrer Internetpräsenz deutlich auf ihr Fachgebiet hin.

In ganz normalen Apotheken bekommt man auch für Hund und Katze die passenden Medikamente. Nicht so beim Leguan. Sie können Medikamente über einen Tierarzt beziehen oder online bestellen. Diese bieten ein umfangreiches Angebot und sind zumeist etwas günstiger als Tierärzte.

 


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